Als ein besonderer Sonntag wird der 19. Juli 2015 in die Chronik der Gemeinde Friedrichshafen eingehen, nicht nur wegen tropischen Temperaturen, sondern einem Gotteshaus, das keinen freien Stuhl mehr zur Verfügung hatte, da die Zahl der Gottesdienstteilnehmer durch Urlauber, die rund 70 Besucher einer Jugendgruppe aus Calw, die eingeladenen Gemeinden Fischbach und Markdorf und die vielen Gäste, die die goldene Hochzeit von Helga und Dieter Kowalski und den Gottesdienst mit Heiliger Versiegelung, geleitet von Apostel Hans Jürgen Bauer aus Ulm, erleben wollten.
Die Kinder der Gemeinde Friedrichshafen begrüßten den Apostel vor dem Gottesdienst mit einem freudigen „Lobet den Herrn“ und kamen so in den Genuss einer sehr persönlichen, kindgerechten Ansprache und einem Gruppenfoto.
„Endlich aber seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.“: Das Textwort aus 1. Petrus 3, die Verse 8 und 9, diente als Predigtgrundlage und unterstrich sehr deutlich den wohlmeinenden Appell an die Gemeinde und die Kirche Christi, dass sie – um den Segen zu erlangen, der die Vorbereitung auf- und die Teilnahme an der Wiederkunft Christi ermögliche, selbst ein Segen sein solle. „In der Kirche Christi kann jeder ein Segen sein, weil er die Gabe Heiligen Geistes in sich trage und dadurch die Tugenden Christi entwickeln kann.“, so Apostel Bauer. Die im Textwort erwähnten Tugenden oder Wesenszüge Jesu mögen als eine innere Empfindung in jedem Einzelnen wachsen, so dass man sich immer mehr am Handeln Jesu orientieren möge: „Nicht an der Not des Anderen vorbeigehen, niemanden ausgrenzen, bereit sein zu beten und zu helfen und nicht den Anderen als „lästig“ empfinden“, und zwar in der Familie, der Gemeinde und im persönlichen, gesellschaftlichen Umfeld, so lautete das Fazit der Predigt. Beispiele aus der Heiligen Schrift verdeutlichten das vorbildhafte Wirken Jesu und zeigten auf, dass man auch im persönlichen Leid im Sinne Jesu handeln könne, so wie z. B. Diakon Stephanus seinen Peinigern vergeben habe: „Sich im und vom Leid berühren zu lassen, ist mehr als die Übernahme einer sozialen Verantwortung oder Aufgabe, es ist vielmehr notwendige Voraussetzung, in Jesu Wesen hineinzuwachsen, um die Wiederkunft Christi würdig zu erleben.“ Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde Bezirksälteste Gerald Föll gerufen. Auch die Hinführung zur Sündenvergebung nutzte Apostel Bauer noch einmal, um die „Mahnung“ des Textwortes zu unterstreichen: „Gönnen wir auch dem Nächsten das Heil“? Drei Kinder durften Heilige Versiegelung erleben (Die Heilige Versiegelung ist das Sakrament, durch das der Gläubige unter Handauflegung und Gebet eines Apostels die Gabe Heiligen Geistes empfängt), worüber sich Apostel Bauer sehr freute, den Eltern für diese Entscheidung dankte und sie ermunterte, in der Erziehung auch immer einen Standpunkt zu vertreten. Nach der Feier des Heiligen Abendmahles wendete sich Apostel Bauer dem „goldenen Hochzeitspaar“ in sehr persönlichen Worten vor dem Segen zu, kennt man sich doch aus vielen Jahren gemeinsamer Seelsorge-Tätigkeit: „Treue, die nicht nachlässt“, so charakterisierte Apostel Bauer den Bezirksevangelisten i.R. und seine Gattin. Psalm 39 Vers 9 möge als weiterer Wegbegleiter dienen.
Orchester, der gemischte Chor und auch der Männerchor erfreuten die Gottesdienstteilnehmer mit ihren passenden und abwechslungsreichen Beiträgen und sorgten ebenfalls für einen bleibenden Eindruck an diesem schönen und gesegneten Sonntag!