Mit Gottesdienst und einer Feierstunde am Sonntag, dem 19. Januar 2014 hat die neuapostolische Gemeinde in Friedrichshafen die Umbaumaßnahmen ihres Kirchengebäudes offiziell beendet und der Öffentlichkeit präsentiert.
2012 genehmigte die Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Süd K.d.ö.R. eine Renovierung des Kirchengebäudes, die mit den Schlagworten „Überarbeitung – Neugestaltung und Modernisierung“ beschrieben wird. Die Architektin Isabelle Beccara setzte den aktuellen Bedarf einer aktiven und wachsenden Kirchengemeinde um. Wichtig war – neben notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen - vor allem die barrierefreie Erschließung des Kirchengebäudes, der Einbau eines Fahrstuhles und einer Küche mit Informationstheke, die nun als „neues Kommunikationszentrum“ im Foyer dient. Da alle anfallenden Arbeiten in der Kirchengemeinde ehrenamtlich erfolgen, wurde auch der Wunsch nach einer Minimierung des Pflegeaufwands im Außenbereich erfüllt. Im Gottesdienst am Sonntagmorgen besuchte Bezirksälteste Gerald Föll die Gemeinde. Am Nachmittag kamen Freunde, Interessierte und geladene Gäste des öffentlichen und kirchlichen Lebens zu einer Feierstunde. Bürgermeister Holger Krezer überbrachte die Grußworte der Stadt und bescheinigte der „glaubensmäßigen Heimstätte der Gemeinde eine sehr schöne, einladende und helle Atmosphäre.“ Er bedankte sich für die Beteiligung der neuapostolischen Christen am notwendigen gesellschaftlichen Wertediskurs auf der Grundlage der Bibel und ihr soziales Engagement, z. B. in der Zusammenarbeit mit „Der Tafel“ in Friedrichshafen. Die gelungene Modernisierung würdigte er u.a. in der neu gestalteten Küche, die nun – vergleichbar mit den Gepflogenheiten in einer Familie - auch Kommunikationszentrum -, Ort, um miteinander zu kommunizieren, geworden sei. Architekt Jürgen Häußer vermittelte die Sichtweise der Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Süd zunächst mit einer provozierenden Frage: „Lohnt es sich heute noch in ein Kirchengebäude zu investieren?“ und verwies darauf, dass im Zeitalter einer „ökonomisierten Welt“ der Kölner Dom unlängst mit einem Buchwert von 1 Euro bewertet wurde. Kirche – so Häußer – habe einen Mehrwert, der unbezahlbar sei, z.B. in der Pflege der Gemeinschaft. Gleichwohl überlege man in der Bauabteilung sehr genau, ob Investitionen zukunftsorientiert seien. Der neuapostolischen Gemeinde in Friedrichshafen könne man – aufgrund verschiedener Aspekte - genau diese „Zukunft“ bescheinigen. Chor und Orchester der Gemeinde umrahmten die Redebeiträge, Hirte Frank Altenhof moderierte und bedankte sich – wie alle Redner - bei allen Beteiligten, nicht zuletzt auch bei den Mitgliedern seiner Gemeinde, die in der knapp halbjährigen Umbauzeit immer wieder geduldig Hand anlegten, um so das „normale „Gemeindeleben“ zu ermöglichen. Isabelle Beccara, Architektin des Projekts, erläuterte abschließend ihre wichtigsten Überlegungen und führte die Zuhörer mit ihren Ausführungen von außen nach innen ins Kirchengebäude. Neben den oben schon erwähnten Maßnahmen standen in ihren Ausführungen vor allem der Gedanke der Erreichbarkeit und der Multifunktionalität aller Räume im Mittelpunkt: Unterricht, Schulungen, Informationsveranstaltungen oder auch der Seniorenkaffee – alle Aktivitäten sorgen dafür, dass die Gemeinde weiter aktiv und zukunftsorientiert wirken kann. Im Anschluss bot sich bei einem Umtrunk und Kaffee und Kuchen Gelegenheit zur Besichtigung der Kirche und zu zahlreichen Gesprächen.