Bezirksältester Gerald Föll begrüßte am 1. November 2016 abends das Publikum in der Kirche in Friedrichshafen und stimmte es auf die Gedanken der „stillen Zeit“ ein: „Es ist die Zeit, über das Leben nachzudenken. Der Monat November dient der Besinnung. Man denkt nach über Leben und Tod, denkt an Verstorbene und bekundet seine Bereitschaft zur Buße. Diese Stimmung soll auch im Musikalischen empfunden werden.“
Das sorgsam ausgewählte Repertoire des Projektchores wurde diesem Anspruch mehr als gerecht, spannte es doch den Bogen vom „Laudate omnes gentes“ bis zum „Lacrimosa“ aus Mozarts Requiem – vom Lobpreis bis zum Tag der Tränen.
35 Sängerinnen und Sänger aus Gemeinden des Kirchenbezirks hatten ein Wochenende geprobt und waren von ihren Dirigenten Ingo Tetzlaff und Michael Blank glänzend eingestimmt. Die Klangfülle vom Fortissimo bis „sotto voce“, Dynamik, Wärme, die Deutlichkeit der Töne und die Aussprache der Lieder in verschiedenen Sprachen, überzeugten rundum. Ruth Ochsner als souveräne Oboistin und Ingo Tetzlaff als einfühlsamer Begleiter am Klavier gaben zwei Sätze aus dem Oboenkonzert in d-moll mit den Bezeichnungen „Andante e spiccato“, und „Adagio“ von Allessandro Marcello zum Besten, Britta Tetzlaff berührte mit ihrem Solo „Ruhn in Frieden alle Seelen“ von Franz Schubert.
Den Abschluss des Konzertes bildete das „Spera dolci“ aus „Karolju“ von Christopher Rouse, das mit den letzten Takten im Amen als Hauch verklingt.
Diese Stille wollte der Chor den Anwesenden als „Geschenk“ in die kommende Zeit mitgeben und verzichtete ausdrücklich auf Applaus.
Den hätte man gerne reichlich gespendet!