Zwei Tage sind schon vergangen, seit der ökumenische Gottesdienst am Sonntagabend die Vesperkirche „eingeläutet“ hat. Mitglieder der neuapostolischen Gemeinden Langenargen und Friedrichshafen bringen sich seither mit vielen fleißigen Helferinnen und Helfern beim Küchendienst, der Kinder- und Gästebetreuung oder an der Kaffee- und Getränke-Station ein und genießen das Für- und Miteinander.
Dank auch an Christel Voith, die uns Bilder und Bericht vom Eröffnungsgottesdienst als Gastbeitrag zur Verfügung stellt:
Ökumenischer Gottesdienst leitet die Vesperkirche in Kressbronn ein
KRESSBRONN - Mehr als hundert Helfer haben sich wieder zum Einsatz in der ökumenischen Vesperkirche am See bereit erklärt, und viele Bürger aus den Seegemeinden haben nur darauf gewartet, bis sie am Montag wieder ihre Pforten öffnet und eine Woche lang Gemeinschaft anbietet. So war es auch kein Wunder, dass beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst am Sonntagabend die katholische Kirche gut besucht war.
Ganz im Sinne der Kooperation der katholischen Seelsorgeeinheit „Seegemeinden“, der evangelischen Kirchengemeinden Kressbronn und Langenargen-Eriskirch und der neuapostolischen Gemeinde Langenargen haben Diakon Dieter Walser, Pfarrer Ulrich Adt und Evangelist Andreas Blank den Gottesdienst gemeinsam gestaltet.
Voller Vorfreude blickte Diakon Walser in die Runde: „Wenn unsere Gäste wüssten, wie viele Leute für sie sorgen wollen!“ So habe das Lied, das die Halleluja-Singers unter der Leitung von Claudius Maier eingangs gesungen hatten, bestens gepasst: „Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz, ein sehendes Herz, ein fühlendes Herz...“ Denn in diesem Geiste wolle die Vesperkiche für alle da sein. So wie die folgenden Lieder wie „Alles ist möglich dem, der liebt“ oder „Wenn wir leben aus Gottes Kraft“ gingen auch die Lesungen aus dem Jakobusbrief auf die Intention der Vesperkirche ein. Nacheinander interpretierten die drei Geistlichen ausgewählte Verse daraus.
Der Aufruf des Apostels zu einer Barmherzigkeit ohne Ansehen der Person führte Pfarrer Adt zur Frage: „Welche Regeln gelten eigentlich in der Kirche?“ Werden da wirklich alle Personen als gleichwertig vor Gott angesehen oder gelten die Maßstäbe der Menschen? Gelte „Dein oder mein Wille geschehe?“. Er rief dazu auf, mit warmem Herzen den Maßstab Gottes zu leben, getreu der Aufforderung: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“
Der neuapostolische Gemeindevorsteher Blank führte die Gedanken des Jakobus fort und sagte „Ein Glaube ohne Werke ist tot.“ Aus dem Glauben heraus solle man Hoffnung schenken, Nächstenliebe üben, für andere beten, sich Zeit für sie nehmen, mit ihnen mitempfinden und teilen. Eben das, was hinter dem Gedanken der Vesperkirche steht.
Diakon Walser erinnerte an das Jakobus-Wort, dass aus einem Mund Segen und Fluch kommen könne – in der Vesperkirche aber wolle man miteinander sprechen, in Liebe und Demut. Alle sollen Wertschätzung spüren, sollen spüren, dass sie willkommen sind.
Mit Fürbitten für die Anliegen der Vesperkirche, dem Friedensgruß, einem gemeinsamen Vaterunser und dem Segen ging der bewegende Gottesdienst zu Ende. Während der Chor ein letztes Lied sang, nahmen viele wieder das Angebot zu einem ganz persönlichen Segensgebet wahr.