Am Mittwochabend, dem 16. September 2020, freute sich die Gemeinde Fischbach über den Besuch von Bischof Jürgen Gründemann, der von beiden Bezirksvorstehern begleitet wurde.
Als Predigtgrundlage diente Apostelgeschichte 27, 34 – 35:
„Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen und brach’s und fing an zu essen.“
Das vorgetragene Klavierstück setzte den ersten Impuls: Der „himmlische Friede“ sei die tiefe Harmonie zwischen Seele und Gott und bewirke innere Veränderung und persönliche Vollendung. Als Beispiel erwähnte Bischof Gründemann das enge Verhältnis zwischen Petrus und Jesus (vgl. Joh 21,15-17).
Das Textwort führte in eine „spannende Geschichte“, die – so Bischof Gründemann – jeder zuhause vertiefend lesen könne: Paulus war ein Gefangener der römischen Behörden und sollte von Cäsarea nach Rom gebracht werden. Die Schiffsreise wurde von starken Stürmen begleitet, sodass alle, die auf dem Schiff waren, um ihr Leben fürchteten. Paulus erhielt inmitten dieser ausweglosen Situation eine göttliche Offenbarung. Weil es Gottes Wille sei, dass Paulus vor den Kaiser in Rom hintreten soll, würden alle Schiffsinsassen mit ihm – und um seinetwillen – gerettet werden (Vers 21–26). Er ermunterte alle Mitreisenden, dem Wort Gottes zu vertrauen, was die Besatzung nicht zwingend tat, sondern zuerst vom Schiff fliehen wollte. Auch die Idee der Soldaten, alle Gefangene zu töten, scheitert und am Ende überleben alle 276 Schiffsreisende.
Dieses Bild könne man auf das Christsein heute übertragen, auf die Lebensreise, die auch immer wieder durch Probleme und Widrigkeiten überschattet werde. Wie reagieren wir? Wollten wir – wie die Matrosen – fliehen, das Evangelium, die Gemeinde, die Liebe zum Herrn verlassen? „Gott braucht jede einzelne Seele, Gott braucht uns“, so Bischof Gründemann. Er schenke uns Halt und Orientierung, er schenke uns für unsere Lebensreise das nötige Licht. Das Brot, das Paulus im biblischen Wort bricht, sei zwar keine Abendmahlsfeier, erinnere aber an die Schilderung im Neuen Testament (vgl. Markus 14): Ohne Christus könnten wir nicht sein, in ihm sei das ewige Heil.
Bezirksevangelist Bogen wurde zu einem Predigtbeitrag gerufen.
Nach der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahles und dem Schlusssegen konnten sich die Anwesenden mit dem nötigen Abstand – aber herzlich – von den Amtsträgern verabschieden.
Text und Bilder: Sabine Lienhard