Einen besonderen Gottesdienst erlebten viele Mitglieder des Kirchenbezirks Ravensburg am Sonntag, dem 9. Oktober 2016 in der Kirche in Ravensburg. Apostel Volker Kühnle, Leiter des Apostelbereichs Nürtingen und Bezirksämter aus den Bezirken Dornhan (Bezirksältester Grözinger, Bezirksevangelist Armbruster) und Karlsruhe (Bezirksältester Wildermuth, Bezirksevangelist Schmidt, Bezirksevangelist Heim) dienten der großen Gemeinde.
Hintergrund des Besuches: Die an diesem Wochenende durchgeführte Landesversammlung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland. K.d.öR, die am Wochenende im Allgäu stattfand und in deren Rahmen traditionell „Seelsorger-Austausch“ stattfindet. Vielen Mitgliedern ist Apostel Kühnle noch aus der Zeit der englischsprachigen Gottesdienste bekannt, als er als Bischof die „englische Gemeinde“ im Bezirk betreute. So war die Vorfreude groß und das Erlebte bewegend.
Jugendliche begrüßten die „Gäste“ mit einem schwungvollen „Ich will den Herren loben allezeit“, was Apostel Kühnle anerkennend mit „Schön, wenn junge Menschen in den Lobpreis Gottes einstimmen“, kommentierte und sich persönlich bei jeder und jedem bedankte.
Dem Gottesdienst lag ein Textwort aus 2. Mose 20, die Verse 2 und 3 zugrunde: „Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Eingehend auf die Berufung Moses und das Erleben des Volkes Israel während der Wüstenwanderung, verdeutlichte Apostel Kühnle die Bedeutung des ersten Gebotes, das im hebräischen Urtext als „Weisung“, „Ratschlag“ zu verstehen sei. Als Gott Mose zu seinem Dienst berufen habe, suchte dieser viele Ausflüchte, um seine Beauftragung abzulehnen und fragte schließlich, was er dem Volk Israel sagen solle, von wem er denn berufen sei: „Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde“. (2. Mose, 3, Vers14) In einer mehr ans Hebräische orientierten Bibelübersetzung lautet der Vers: „Ich bin der, der da ist.“ Hier liege die Grundlage, um das erste Gebot richtig zu verstehen, so Apostel Kühnle: „Gott ist immer da, in deiner Freude und Dankbarkeit, im Schmerz, in Verzweiflung und auch bei den Fragezeichen des Lebens.“ Weisungen bieten Orientierung und keine Verengung auf ein „Muss“: „ Wer Gott („der da ist“) liebt, der kann gar nicht anders als seine Gebote zu halten.“
Im Kontext des Textwortes wurde dem Volk Israel verdeutlicht, dass es keine anderen Götter mehr anbeten solle, weil Gott, der Herr immer weiterführen und eingreifen werde und das Volk nicht verlassen wird, auch wenn es klagt und murrt. Paulus stellt diese Zusage im Brief an die Korinther in den Kontext des Neuen Testaments: „So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.“ (1. Korinther 8, Vers 6). Jesus habe alle Gebote zusammengefasst: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lukas 10, Vers 27) und dadurch auch für uns die Optionen des Handelns vorgegeben: „.Fallen Menschen aus anderen Kulturkreisen auch unter die Nächstenliebe? Suchen wir noch „Nebengötter“ im „Götzen Ich“? Als neuapostolische Christen sind wir gefordert, in den Chor der Aufrechten einzustimmen, die Jesus Christus bekennen, um Täter seiner Worte werden.“, so Apostel Volker Kühnle.
Die kraftvolle Vielfalt, die aus einer einfachen Predigtgrundlage erwächst, erlebten die Gottesdienstteilnehmer bei den Predigtbeiträgen der fünf Bezirksämter.
Orchester und Chor umrahmten und begleiteten den Gottesdienst und sorgten ebenfalls für einen besonderen, eindrucksvollen Sonntagmorgen!